Univ.-Prof. Dr. Thomas SzekeresUniv.-Prof. Dr. Thomas Szekeres

WARUM WIEN EINEN PATIENTENOMBUDSMANN/-FRAU BRAUCHT

Der Wiener Patientenombudsmann/-frau ist die logische und sinnvolle Ergänzung zum Patientenanwalt. Während dieser stark auf Spitalsfälle fokussiert ist, wird sich der Patientenombudsmann/-frau schwerpunktmäßig um Problembereiche im niedergelassenen Bereich kümmern. Hier sehen wir ein Serviceloch, das bisher nicht abgedeckt werden konnte. Diesen Mangel wird der Patientenombudsmann/-frau beheben. Außerdem wird sich der Patientenombudsmann/-frau nicht nur um vermeintliche „ärztliche Fehler“ kümmern, sondern sich auch mit generellen Missständen im Wiener Gesundheitssystem befassen. Ich sehe den Patientenombudsmann/-frau nicht als ausschließliche Beschwerdestelle, sondern vielmehr als starkes und konstruktives Bindeglied zwischen den Patientinnen und Patienten und der Ärzteschaft.


Dir. Dr. Johannes Steinhart Dir. Dr. Johannes Steinhart

POLITISCHE UNABHÄNGIGKEIT IST UNS WICHTIG

Der Patientenombudsmann/-frau wird – ganz im Gegensatz zur politisch ausgerichteten Bestellung der Patientenanwaltschaft – von den Patientinnen und Patienten selbst gewählt. Dieser auf „direkte Demokratie“ ausgerichtete Wahlvorgang via SMS-Wahl ist in ganz Österreich einzigartig. So kann sichergestellt werden, dass diese Funktion wirklich von einer neutralen und politisch unabhängigen Persönlichkeit ausgefüllt werden wird. Einflussnahme der Parteien wird so von vornherein Vorschub geleistet. Der Patientenombudsmann/-frau wird auch prinzipiell nicht ausschließlich Arzt-Patientenkonflikte behandeln, sondern es werden auch Anregungen aus der Bevölkerung oder Empfehlungen von Experten berücksichtigt werden. Wir sehen den Patientenombudsmann/-frau überhaupt sehr stark als dienstleistungsorientierten Service für die Bevölkerung.